Prospektionsmethoden

Leezen. Suchschnitt 
Leezen. Suchschnitt

Die Aktivitäten zur Lokalisierung von Siedlungsplätzen konzentrieren sich auf das nähere Umfeld bronzezeitlicher Grabhügel, die meist in Gruppen oder in Reihen angelegt worden sind.

Unter Berücksichtigung lokaler Bodenverhältnisse, topographischer Gegebenheiten und anderer Parameter werden Begehungen durchgeführt, um Indizien für Siedlungstätigkeit zusammenzutragen.

Hierbei werden Flintartefakte, verziegelter Lehm oder hitzerissige Steine registriert.

Zur Prospektion siedlungsverdächtiger Areale führt die Arbeitsgruppe großflächig angelegte geomagnetische Messungen in Sichtweite bronzezeitlicher Grabhügel durch. Hierbei messen mehrere Sonden das Erdmagnetfeld sowie Veränderungen dieses Feldes, die durch magnetische Störkörper wie Gruben, steinverkeilte Pfosten, Feuerstellen oder Metallteile hervorgerufen werden.

Außerdem werden große Getreideflächen im Umfeld von Grabhügeln systematisch mit einem Miniaturhelikopter beflogen, um ungleiches Höhenwachstum der Pflanzen nach längerer Trockenperiode und wenige Tage vor der Ernte beobachten zu können. Dabei werden mit einer Filmkamera Aufnahmen gemacht. So zeichneten sich bei der Nekropole von Flintbek auf einem eng begrenzten Areal regelmäßig vorkommende Bewuchsanomalien des Getreides ab, die prähistorische Bodeneingriffe andeuten könnten.

Darüber hinaus wird auf ausgewählten Ackerflächen der Oberboden gezielt in langschmalen Probeschnitten maschinell geöffnet. Ein großflächiges Vorgehen ist hierbei unerlässlich, um Siedlungsbefunde (vor allem Hausgrundrisse) aufspüren und übergeordneten Fragestellungen nach Haus- und Wirtschaftseinheiten sowie Siedlungsformen nachgehen zu können.